Täter & Täterinnen
Biografien

Täter & Täterinnen
Biografien

Theresia Beck

geb. 11. April 1922, Wien
verst. Mai 1945, Berlin (Suizid)


Theresia, genannt Resi, Beck ist die jüngere Schwester von Hertha Beck und wächst wie diese in Wien-Rudolfsheim auf. Außer einigen Eckdaten ist wenig über sie bekannt. Die Pfarrbücher ihrer Heimatpfarre verzeichnen im Juni 1936 ihre Firmung durch Kardinal Innitzer, vermutlich im Rahmen einer jener großen Firmungsaktionen, die in der Zeit des Austrofaschismus alljährlich im Wiener Stephansdom unter Patronanz des Österreichischen Heimatschutzes stattfinden. Weiters erfährt man, dass Theresia und Hertha Beck im September 1939 gemeinsam aus der Kirche austreten, was für die Zuwendung der Schwestern zum Nationalsozialismus spricht.

 

Aus Zeugenvernehmungen nach 1945 lassen sich weitere Stationen ihres Lebenswegs rekonstruieren. Theresia Beck soll vorerst bei einem Wiener Rechtsanwalt und Notar als Schreibkraft gearbeitet haben, bevor sie in die Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Wien eintritt. Sie wechselt von dort in das RSHA in Holland, das die dortige Verfolgungs- und Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten leitet. Ende 1942 kommt Theresia Beck ins RSHA in Berlin, wo sie in der Materialverwaltung Karl Hrosinek als Schreibkraft zugeteilt wird. Auch ihre beiden Schwestern Hertha Beck und Leopoldine Beck arbeiten zeitweise im RSHA.

 

Theresia Beck wird im Februar 1945 nach Prag versetzt, kehrt jedoch knapp vor Kriegsende nach Berlin zurück. Sie nimmt sich angesichts der deutschen Kapitulation im Mai 1945 gemeinsam mit Karl Hrosinek, von dem sie ein Kind erwartet, durch Gift das Leben.

Theresia, genannt Resi, Beck ist die jüngere Schwester von Hertha Beck und wächst wie diese in Wien-Rudolfsheim auf.[1] Außer einigen Eckdaten ist wenig über sie bekannt. Die Pfarrbücher ihrer Heimatpfarre verzeichnen im Juni 1936 ihre Firmung durch Kardinal Innitzer, vermutlich im Rahmen einer jener großen Firmungsaktionen, die in der Zeit des Austrofaschismus alljährlich im Wiener Stephansdom unter Patronanz des Österreichischen Heimatschutzes stattfinden. Weiters erfährt man, dass Theresia und Hertha Beck im September 1939 gemeinsam aus der Kirche austreten, was für die Zuwendung der Schwestern zum Nationalsozialismus spricht.


Aus Zeugenvernehmungen nach 1945 lassen sich weitere Stationen ihres Lebenswegs rekonstruieren. Theresia Beck soll vorerst bei einem Wiener Rechtsanwalt und Notar als Schreibkraft gearbeitet haben,[2] bevor sie in die Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Wien eintritt.[3] Sie wechselt von dort in das RSHA in Holland,[4] das die dortige Verfolgungs- und Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten leitet. Ende 1942 kommt Theresia Beck ins RSHA in Berlin, wo sie in der Materialverwaltung Karl Hrosinek als Schreibkraft zugeteilt wird.[5] Auch ihre beiden Schwestern Hertha Beck[6] und Leopoldine Beck[7] arbeiten zeitweise im RSHA.[8]


Theresia Beck wird im Februar 1945 nach Prag versetzt, kehrt jedoch knapp vor Kriegsende nach Berlin zurück.[9] Sie nimmt sich angesichts der deutschen Kapitulation im Mai 1945 gemeinsam mit Karl Hrosinek, von dem sie ein Kind erwartet,[10] durch Gift das Leben.[11]

[1] Pfarre r. k. Wien-Reindorf, Taufbuch, Bd. 78, fol. 45. Eltern: Maximilian Beck, Zäzilia geb. Fußer.

[2] WStLA, LGfSS, A11, Vr-Strafakten, Zl. 8953/66, Teil 1, Bd. II, fol. 387–395. Niederschrift Hertha Maier, 29.9.1967.

[3] WStLA, Volksgericht, A1, Vg Vr-Strafakten, Zl. 871/55, fol. 71. Verhör Josef Weiszl, 3.9.1945.

[4] WStLA, LGfSS, A11, Vr-Strafakten, Zl. 2729/63, Teil 6, Bd. 14, fol. 497–513a. Zeugenvernehmung Erna Erler, 22.2.1966.

[5] Ebd., Teil 7, Bd. 17, fol. 581–603. Vernehmung Elisabeth Marks, 8.9.1966.

[6] Hertha Maier, geb. Beck, 30.12.1919, Wien, verst. 3.12.2013, Wien.

[7] Mag. Leopoldine Beck, geb. 15.2.1924, verst. 9.4.2015. Vgl. Leopoldine Beck, Das Bild und der Mythos der Habsburger in den Schulgeschichtsbüchern und im „vaterländischen“ Schrifttum der Franzisko-Josephinischen Ära 1848–1918, Dipl. Arb., Universität Wien 1991.

[8] WStLA, LGfSS, A11, Vr-Strafakten, Zl. 8953/66, Teil 1, Bd. II, fol. 387–395. Niederschrift Hertha Maier, 29.9.1967.

[9] WStLA, LGfSS, A11, Vr-Strafakten, Zl. 2729/63, Teil 6, Bd. 14, fol. 497–513a. Zeugenvernehmung Erna Erler, 22.2.1966.

[10] Ebd., Teil 7, Bd. 17, fol. 581–603. Vernehmung Elisabeth Marks, 8.9.1966.

[11] Ebd., fol. 51–53. Vermerk, 4.1.1967.